Die Zukunft unserer Dörfer ist uns nicht wurscht!

Die Obmänner der LEADER-Regionen freuen sich über das Engagement in der Region. © Johann Lechner
Die Obmänner der LEADER-Regionen freuen sich über die Initiativen im ländlichen Raum. © Johann Lechner

Groß war der Andrang, als am 21. Feburar im Kino im Kesselhaus die Zukunft der ländlichen Räume im Mittelpunkt stand. Die Vorstellung regionaler Initiativen und die Dokumentation "Rettet das Dorf" gaben den Anstoß zu ausführlichen Diskussionen.

Die LEADER-Regionen Kamptal und Wachau-Dunkelsteinerwald nahmen die Premieren-Tour der Dokumentation "Rettet das Dorf" zum Anlass um aufzuzeigen, welche Initiativen bei uns für die positive Zukunft der ländlichen Räume beitragen. Die große Bedeutung von Personen, die sich aktiv am Leben der Dörfer und Gemeinden beteiligen, unterstrichen die Obmänner der LEADER-Regionen LAbg. Josef Edlinger und Bgm. Dr. Andreas Nunzer. Beide betonten auch, wie wichtig die finanzielle Unterstützung für Projekte im ländlichen Raum ist. Speziell das LEADER-Förderprogramm wurde hervorgehoben, da hier mit einem bottom-up Ansatz unter starker Beteiligung der Bevölkerung gearbeitet wird.

Das Dorf ist Glück. Das sagen die Bilder, die wir davon im Kopf haben: ein Hauptplatz als lebendiger Mittelpunkt, eine Greißlerin mit der man ins Plaudern kommt, ein Gasthaus mit vollem Stammtisch – und am Rand, der Blick auf Wiesen und Bauernhöfe. Doch die Landflucht stellt das Dorf auf die Probe: die Jungen ziehen weg, die Betriebe müssen schließen, die Geschäfte stehen leer. Wie aber kann das lebendig bleiben, was das Dorf ausmacht? In einem ersten Programmpunkt gaben vier Initiativen aus der Region eine mögliche Antwort auf diese Frage. Der von einem Verein getragene und durch "Bausteine" von der Bevölkerung mitfinanzierte Nahversorger in Bergern und die Foodcoop LaFoCo in Langenlois zeigen mögliche Wege zur Sicherstellung der Nahversorgung auf. Die Nachbarschaftshilfe plus koordiniert ehrenamtliche Unterstützung im sozialen Bereich und [ Der Musikimpuls ] rund um den Dunkelsteinerwald unterstützt und fördert das vorhandene kulturelle Potenzial.

Die Impulse führten zu einer angeregten Publikumsdiskussion, wo es um das langfristige Bestehen von Initiativen und Projekten genauso ging, wie um das Maß an Verantwortung, das von BürgerInnen übernommen werden soll oder muss. Im Gespräch mit den VertreterInnen der Initiativen, Bgm. Roman Janacek (Nahversorger Bergern), Manuele Hirzberger (Foodcoop Langenlois), Walter Müllner (Nachbarschaftshilfe plus) und Gudrun Berger (Der Musikimpuls) sowie Maria Forstner (Vorsitzende der Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung) kristallisierte sich schnell heraus, dass GemeindepolitikerInnen und BewohnerInnen an einem Strang ziehen müssen, um ein aktives Dorfleben und die notwendige Infrastruktur zu erhalten. In manchen Bereichen wird es auch neue Konzepte und Ideen brauchen.

Einige neue bzw. alternative Zugänge zeigte der Film "Rettet das Dorf". Eine Dokumentation über das Landleben, die Probleme und Chancen gleichermaßen thematisiert. Im Anschluss bot das Gespräch mit der Regisseurin Teresa Distelberger noch weitere Hintergrundinfos zur Recherche und Konzeption sowie Einblicke in das Entstehen des Films.